Straßensperren und Demos: Was Bangkok-Reisende wissen müssen

Die Hauptattraktionen von Bangkok, wie der Tempel Wat Pho, sind trotz der Unruhen für Touristen geöffnet. Foto: Andrea Warnecke
Die Hauptattraktionen von Bangkok, wie der Tempel Wat Pho, sind trotz der Unruhen für Touristen geöffnet. Foto: Andrea Warnecke

Die Lage in Bangkok bleibt angespannt. Oppositionelle haben am Montag (25. November) mehrere Ministerien besetzt. Die Einschränkungen für Urlauber halten sich aber noch in Grenzen. Vorsicht ist dennoch angebracht. Die wichtigsten Fragen und Antworten: Gibt es Behinderungen im Flugverkehr? 

Laut der Tourism Authority des Landes läuft der Verkehr auf den wichtigsten Flughäfen in Bangkok sowie anderen Teilen von Thailand normal. Wer am Airport Suvarnabhumi landet oder abfliegt, sollte auf dem Weg von und in die Stadt jedoch mit längeren Fahrtzeiten rechnen. Das Verkehrsaufkommen ist laut dem Airportbetreiber wegen der Proteste hoch, außerdem könne es zeitweise zu wenig Taxis geben. Reisende sollten deshalb öffentliche Verkehrsmittel oder private Shuttledienste nutzen.

 

Wo ist der Schwerpunkt der Demonstrationen?

Die Proteste der Regierungsgegner konzentrieren sich auf die Gegend um das Demokratiedenkmal in der Ratchdamnoen Klang Avenue sowie rund um das Finanz- und Außenministerium. Die Unterstützer der Regierung haben ihr Lager am Rajamangala Stadion in der Ramkhamhaeng Road aufgeschlagen.

 

Gibt es Behinderungen für Touristen?

Die Schwerpunkte der Demonstrationen sind laut Tourism Authority keine Touristenattraktionen. Alle Sehenswürdigkeiten in Bangkok, wie der Große Palast oder der Tempel des Smaragd-Buddha, sind geöffnet. Das Auswärtige Amt warnt dagegen, dass es auch an Touristenattraktionen zu Demonstrationen kommen kann. Die Behörden haben über ganz Bangkok den Notstand verhängt. Deshalb ist mit Straßensperren und verstärkten Personenkontrollen zu rechnen.

 

Mussten die Reiseveranstalter schon reagieren?

Einige Reiseveranstalter haben Ausflüge in Bangkok umgeroutet, erklärt Torsten Schäfer, Sprecher des Deutschen Reiseverbandes (DRV). Die meisten Ausflüge führten aber ohnehin nicht in das vor allem betroffene Regierungsviertel. Den Teilnehmern von Studienreisen sei empfohlen worden, nicht auf eigene Faust in die entsprechenden Gegenden zu gehen.

 

Wie sollten Touristen sich verhalten?

Laut Tourism Authority prüfen Urlauber am besten ihre Reisepläne und meiden Menschenansammlungen. Auch das Auswärtige Amt rät, sich von Demonstrationen fernzuhalten. Urlauber sollten sich über die Medien über die Entwicklung informieren und dem Rat von Reiseveranstaltern folgen.

 

Wie ist die Lage in den Urlaubsgegenden?

In den Haupturlaubsgebieten im Süden des Landes, zum Beispiel in Phuket oder Koh Samui, ist es laut Schäfer ruhig. Dort gebe es derzeit keine Auseinandersetzungen und Demonstrationen.

 

Wie viele Urlauber sind überhaupt in Thailand?

In Thailand beginnt derzeit die Hauptreisezeit. Bangkok selbst ist mit Ausnahme von einigen Städtereisenden vor allem Durchgangsziel - entweder zur Weiterreise in andere Länder oder zu den Stränden im Süden des Landes, erklärt DRV-Sprecher Schäfer. Rund 650 000 Deutsche besuchen Thailand pro Jahr.

 

Was ist der Hintergrund der Proteste?

Die Opposition wirft Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra Versagen vor. Formell geht es unter anderem um die umstrittene Politik garantierter Reispreise für Bauern. Ziel der Opposition ist es aber, die Regierung wegen ihrer Nähe zu dem 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu stürzen. Die jetzige Regierungschefin ist seine Schwester. Die seit Jahren köchelnden Spannungen zwischen dem Pro- und Anti-Thaksin-Lager waren in den vergangenen Wochen wieder aufgebrochen. Anlass war ein Amnestiegesetz, das die Regierung durch die erste Parlamentskammer boxte. Es hätte Thaksin die Rückkehr aus dem Exil als freier Mann ermöglicht. Er war in Abwesenheit zu zwei Jahren Haft wegen Korruption verurteilt worden. (DPA/TMN)

 

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