
Überschüssiger Ökostrom könnte künftig auch in Nachtspeicheröfen und Wärmepumpen fließen, statt ungenutzt verloren zu gehen. In einem Modellversuch will der Energieversorger EnBW in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) zunächst 15 und bis zum Herbst kommenden Jahres 150 Wärmestromkunden für das Projekt suchen. Wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte, wird dafür ein Zusatzgerät in den Haushalten installiert. Damit kann die EnBW den Nachtspeicher oder die Wärmepumpe bei den Kunden entsprechend ansteuern und regeln.
«Wärmestrom-Anwendungen haben einen wichtigen Pluspunkt: Wir könnten sie vergleichsweise schnell in die neue Energiewelt integrieren, weil sie schon vorhanden sind», erklärte Gerhard Kleih, Geschäftsführer der EnBW Vertrieb GmbH, zum Projektstart. Mit dem Modellversuch sollten Chancen und Grenzen gründlich ausgelotet werden.
Hintergrund des Versuchs ist eines der größten Probleme mit erneuerbaren Energien: Aus Windkraft und Sonnenenergie gewonnene Strommengen schwanken je nach Wetterlage stark. Wird dann beispielsweise zu viel Energie ins Netz eingespeist, müssen Netzbetreiber eingreifen, um die Stabilität der Netze nicht zu gefährden. Überschüssige Energie verpufft dann ungenutzt. (DPA/LSW)
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