
Eltern haben in Baden-Württemberg bislang 1300 Anträge auf das umstrittene Betreuungsgeld gestellt. Das sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Stuttgart am Montag und bestätigte einen Bericht der «Heilbronner Stimme» (Dienstag). Die im Vergleich mit anderen Bundesländern hohe Zahl sei darauf zurückzuführen, dass die landeseigene L-Bank die entsprechenden Formulare automatisch mit den Elterngeldbescheiden verschicke.
Das SPD-geführte Landesministerium wolle aber nicht für die von der Union zum 1. August eingeführte Leistung für Eltern, die für ihre Kleinkinder keinen öffentlich geförderten Betreuungsplatz in Anspruch nehmen, werben. «Wir sind gegen das Betreuungsgeld», betonte die Sprecherin. Vielmehr sollten Verwaltungskosten gespart werden.
Elterngeldbezieher seien als Antragsteller für das Betreuungsgeld berechtigt, ihre Daten lägen also automatisch vor und müssten nicht extra überprüft werden. Für Betreuungsgeldberechtigte, die kein Elterngeld - also Lohnersatz für Mütter und Väter, die nach der Geburt eines Kindes ihre Berufstätigkeit unterbrechen oder reduzieren - beziehen, hat die L-Bank nach Angaben der Ministeriumssprecherin eine Hotline und Internetseite eingerichtet.
Eltern, die auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz verzichten, können von Donnerstag an monatlich das Betreuungsgeld von zunächst 100 Euro, später von 150 Euro erhalten. Es kann für Kinder beantragt werden, die ab dem 1. August 2012 geboren sind - es gilt also zunächst für einjährige Kinder. (DPA/LSW)
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