Franz Lutz wird neuer Polizeipräsident in Stuttgart

Gall gab die Personalentscheidung bekannt. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Gall gab die Personalentscheidung bekannt. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv

Der Leiter der Polizeidirektion Reutlingen, Franz Lutz, wird zum 15. August Stuttgarter Polizeipräsident. Das teilte Innenminister Reinhold Gall (SPD) am Dienstag mit. Lutz folgt damit dem vor wenigen Wochen tödlich verunglückten Polizeipräsidenten Thomas Züfle. «Franz Lutz wird an dem kommunikativen und transparenten Führungsstil unseres tragisch verstorbenen Polizeipräsidenten Züfle anknüpfen», betonte Gall.

Das Polizeipräsidium Stuttgart ist mit über 2600 Beschäftigten, davon über 2200 im Vollzugsdienst, für die Sicherheit von rund 600 000 Einwohnern auf einer Fläche von 207 Quadratkilometern zuständig.

 

Der knapp 56-jährige Franz Lutz ist in Stuttgart geboren, leitet seit Mai 2005 die Polizeidirektion in Reutlingen und ist bis dato im Rahmen der Polizeistrukturreform der Projektverantwortliche für das künftige Polizeipräsidium Reutlingen. Von 2002 bis 2004 war Franz Lutz bei der Landespolizeidirektion Tübingen der Leiter des Referats Führung und Einsatz und stellvertretender Leiter der Abteilung Polizeiliche Aufgaben. Zuvor war er von 1993 bis 2002 in verschiedenen Funktionen im Innenministerium tätig.

 

Innenminister Gall informierte das grün-rote Kabinett am Dienstag auch über Personalentscheidungen im Rahmen der Polizeireform. Bei der Reform werden die vier Landespolizeidirektionen Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg und Tübingen mit 37 Polizeipräsidien und -direktionen zu zwölf regional zuständigen Polizeipräsidien verschmolzen. Gall gab nun unter anderem die Namen der künftigen Präsidiumsleiter und deren Stellvertreter bekannt. Die FDP-Landtagsfraktion bemängelt, dass es sich dabei durchweg um Männer handelt.

 

Die Deutsche Polizeigewerkschaft kritisierte, die neuen, rund 30 Spitzenpositionen seien ohne Ausschreibung besetzt worden. Landeschef Joachim Lautensack erklärte, er habe den Eindruck, dass die Personalentscheidungen mehr mit einer Belohnungsaktion als mit einer Bestenauslese zu tun hätten: «Die künftige Polizeiführung wird nach rein politischen Gesichtspunkten neu aufgestellt.»

 

Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Rülke, sagte: «Die FDP-Landtagsfraktion ist schwer enttäuscht. Wir können die Entscheidung von Innenminister Gall, die insgesamt 18 Leitungsstellen ausschließlich mit Männern zu besetzen, nicht nachvollziehen.» Wenn es um die Gleichstellung von Männern und Frauen konkret wird und Gestaltungsmöglichkeiten bestehen, schiebe die Landesregierung eine absolute Nullnummer.» (DPA/LSW)

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