Hepatitis-B-Erkrankungen stark rückläufig

Als Hauptgrund für den Hepatitis-B-Rückgang vermuten Experten einen verbesserten Impfschutz. Foto: Ralf Hirschberger/Archiv
Als Hauptgrund für den Hepatitis-B-Rückgang vermuten Experten einen verbesserten Impfschutz. Foto: Ralf Hirschberger/Archiv

Die Zahl der Hepatitis-B-Erkrankungen hat in Deutschland einen neuen Tiefstand erreicht. Im vergangenen Jahr wurden 679 Fälle mit eindeutigem Krankheitsbild gemeldet. Das sind 16 Prozent weniger als im Vorjahr und die wenigsten Meldungen dieser Leberentzündung seit Beginn der Erfassung 2001. Dies berichtete das Robert Koch-Institut (RKI). 2001 hatten Labore und Ärzte noch rund 2300 Erkrankungsfälle an das Institut gemeldet. Als Hauptgrund für den starken Rückgang vermuten die Experten einen verbesserten Impfschutz in der Bevölkerung. 

Seit 1995 empfiehlt die Ständige Impfkommission am (RKI) eine Schutzimpfung für Säuglinge.

 

Unterschiede bei der Krankheitshäufigkeit gab es sowohl zwischen Männern und Frauen als auch zwischen einzelnen Bundesländern. So waren Männer mit 1,2 Erkrankungen pro 100 000 Einwohner mehr als doppelt so häufig betroffen wie Frauen (0,5 Fälle). Besonders hoch lag die Quote mit 2 Erkrankungen pro 100 000 bei den Männern zwischen 30 und 39 Jahren. Auch jüngere Männer waren noch relativ häufig betroffen. Die Zahlen deuten den Experten zufolge darauf hin, dass Hepatitis B in Deutschland am häufigsten sexuell übertragen wird.

 

Bei den Bundesländern variiert die Häufigkeit zwischen 0,5 Fällen je 100 000 Einwohner in Brandenburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und 2,2 Fällen im Saarland. Diese Spanne erklären die Experten mit möglichen unterschiedlichen Verhaltensweisen in einzelnen Regionen. Außerdem könnten sie aus unterschiedlichem Diagnose- und Meldeverhalten der Ärzte resultieren.

 

Das Virus kann durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen werden. Die meisten Erkrankungen heilen laut RKI vollständig und führen zu einer lebenslangen Immunität. Bei bis zu zehn Prozent der infizierten Erwachsenen kommt es zu einem chronischen Verlauf. In seltenen Fällen (0,5 bis 1 Prozent) kann das Virus akutes Leberversagen auslösen. (DPA)

 

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