Ist der nächste badische Landesbischof eine Frau?

Gäfgen-Track bewirbt sich um das Amt. Foto: Holger Hollemann/Archiv
Gäfgen-Track bewirbt sich um das Amt. Foto: Holger Hollemann/Archiv

Die Evangelische Kirche in Baden wählt am kommenden Freitag (19. Juli) einen neuen Bischof: Erstmals bewirbt sich - neben zwei Männern - eine Frau für das Amt. Die 53-jährige Oberkirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track aus Hannover tritt bei der Wahl in Bad Herrenalb gegen Cornelius-Bundschuh (55), den Leiter der Theologischen Ausbildung in Karlsruhe, und Heinz-Martin Döpp (52), Direktor einer evangelischen Schule in Heidelberg, an. 

Das Amt wird allerdings erst in knapp einem Jahr frei, wenn Bischof Ulrich Fischer in den Ruhestand wechselt.

 

Eine weibliche Bewerberin ist nicht die einzige Neuerung bei dieser Wahl. Bislang war die Ernennung der Bischöfe weitgehend hinter verschlossenen Türen erfolgt. Nun geschieht sie quasi öffentlich: Die Vorstellung der drei Kandidaten und die Wahl werden live im Internet übertragen (www.ekiba.de). Auch ist die Amtszeit des neuen Bischofs erstmals begrenzt: auf zwölf Jahre.

 

Am kommenden Donnerstag werden sich die Kandidaten bei der außerordentlichen Tagung zunächst den Synodalen vorstellen. Am Freitag (ab 9.15 Uhr) soll dann die Wahl beginnen, die sich bis in den Mittag hineinziehen könnte. Denn das Verfahren ist kompliziert: Der künftige Bischof benötigt eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Erreicht diese keiner der drei Kandidaten in drei Wahlgängen, scheidet der- oder diejenige mit den wenigsten Stimmen aus - und weitere Wahlgänge folgen.

 

«Alle drei Kandidierenden sind theologische Persönlichkeiten, die mit ihrer Ausstrahlung die Menschen zum Glauben einladen und für unsere Kirche gewinnen können», ist Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein überzeugt.

 

Der jetzige Landesbischof Ulrich Fischer will sein Amt am 1. Juni 2014 nach dann 16 Jahren niederlegen und in den Ruhestand treten. Der 64-jährige Theologe ist erst der vierte badische Landesbischof nach dem Zweiten Weltkrieg; seine Vorgänger waren Julius Bender (1946 - 1964), Hans-Wolfgang Heidland (1964 - 1980) und Klaus Engelhardt (1980 - 1998). (DPA/LSW)

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0