
Zwei Tage nach seinem 26. Geburtstag hat Sebastian Vettel seine Formel-1-Konkurrenten in die Schranken gewiesen. Der Red-Bull-Pilot fuhr im Freitagstraining auf dem Nürburgring Bestzeit in 1:30,416 Minuten und nährte damit die deutschen Hoffnungen auf einen Heimsieg. Der Heppenheimer verwies Mercedes-Mann Nico Rosberg auf Rang zwei. Dritter wurde Vettels Teamkollege Mark Webber, der 2009 in der Eifel seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiern konnte. Zu Reifenplatzern wie beim Silverstone-Rennen kam es zum Glück nicht.
«Ich bin nicht hier, um den Nico zu schlagen, sondern im Idealfall alle», sagte Vettel. «Wir konnten zulegen am Nachmittag, aber trotzdem glaube ich, dass Mercedes unheimlich stark ist und stark sein wird im Qualifying.»
Wie war Vettels Eindruck von den neuen Pirelli-Reifen, bei denen ein Stahlband in der Innenschulter wieder durch Kevlar ersetzt wurde? «Sehr positiv. Zunächst mal hatten wir keine Probleme», sagte Vettel. «Der Schritt, der unternommen wurde, war gut.» So etwas wie in Silverstone dürfe sich nicht wiederholen.
Lotus-Pilot Kimi Räikkönen als Fünfter musste sich direkt hinter seinem Teamkollegen Romain Grosjean einreihen. Vettels ärgster Verfolger in der WM-Wertung, Fernando Alonso, landete in seinem Ferrari nur auf Rang sechs. Rosbergs Silberpfeil-Partner Lewis Hamilton erreichte nur als Achter das Ziel. Adrian Sutil im Force India landete auf Platz elf, Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg fuhr auf Position 15.
In der ersten anderthalbstündigen Session hatten die Silberpfeile noch deutlich ihre momentane Stärke bewiesen. Hamilton war in 1:31,754 Minuten sogar die schnellste Runde auf dem 5,148 Kilometer langen Kurs vor Monaco- und Silverstone-Sieger Rosberg gefahren. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff weiß: «Generell sehen wir an den Samstagen besser aus, aber seit kurzem verbessern wir uns auch enorm an den Sonntagen.» Und darauf kommt es an.
Für Alonso lief es hingegen nicht rund. Schon in der ersten Trainingseinheit hatte der Spanier einen Rückschlag verdauen müssen. Mit seinem Ferrari schaffte der schärfste Vettel-Verfolger wegen Problemen an der Elektronik nicht mal eine richtige Runde. Vettel hatte sich da mit Platz acht begnügen müssen.
Der Heppenheimer jetzt auf Eins, Rosberg auf Zwei - die Hoffnungen der deutschen Fans auf einen Sieg in Schwarz-Rot-Gold sind groß. Seit den beiden Erfolgen von Rekordweltmeister Michael Schumacher 2006 auf dem Nürburg- und dem Hockenheimring gelang kein deutscher Heimerfolg mehr.
Vor dem neunten Saisonrennen am Sonntag hat Vettel (132 Punkte) in der WM-Wertung nur noch 21 Zähler Vorsprung Alonso. Dahinter rangiert Räikkönen (98) vor Hamilton (89) und Mark Webber (87) im zweiten Red Bull. Nico Rosberg liegt mit 82 Zählern auf Platz sechs. (DPA)
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