Tunnelerweiterung: Österreich hebt Maut-Sonderregelungen auf

Die österreichische Autobahngesellschaft stellt den Verkauf der sogenannten Korridorvignette ein. Foto: Stefan Puchner
Die österreichische Autobahngesellschaft stellt den Verkauf der sogenannten Korridorvignette ein. Foto: Stefan Puchner

Nach jahrelangen Bauarbeiten am Pfändertunnel zwischen Bayern und Vorarlberg (Österreich) soll der Verkehr von Donnerstag an vierspurig durch zwei Röhren rollen. Damit verschwindet ein Flaschenhals, der häufig lange Staus verursacht hat. Zugleich verschärft Österreich aber die Vignettenpflicht - dies sorgt auf deutscher Seite für Unmut. Befürchtet wird ein Verkehrschaos. Die österreichische Autobahngesellschaft Asfinag stellt in der Nacht zum Donnerstag den Verkauf der sogenannten Korridorvignette ein. 

Das Tages-Pickerl für zwei Euro war eine Maut-Sonderlösung bei Bregenz. Vor allem Urlauber auf der Durchreise in die Schweiz nutzten es. Knapp über fünf Millionen dieser Vignetten wurden laut Asfinag seit 2008 verkauft. Auch die bisherige Sonderregelung für einen etwa sechs Kilometer langen Abschnitt der Inntalautobahn nach dem oberbayerischen Grenzübergang Kiefersfelden wird aufgehoben.

 

«Wenn das so kommt, haben wir hier im Winter Dauerstau», sagt Erwin Rinner (CSU), Bürgermeister von Kiefersfelden. Auch der Lindauer Landrat Elmar Stegmann (CSU) warnt: Ohne Korridorvignette würden viele Urlauber, die sich die Maut sparen wollen, auf die Nebenstraßen am Bodensee entlang ausweichen.

 

Ansonsten müssen die Autofahrer auf der Durchfahrt in die Schweiz mindestens die 10-Tages-Vignette für 8,30 Euro kaufen. Zwar könnten sie damit das gesamte österreichische Autobahnnetz nutzen, doch viele Verkehrsteilnehmer wollten das gar nicht, sagt Stegmann: «Das kommt mir vor, als wenn man ein Glas Milch trinken möchte und statt einem Beutel Milch gleich die ganze Kuh kaufen muss.» (DPA)

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