Bodenseefischer: 2012 schlechtestes Fangjahr

Weniger Felchen im Bodensee. Foto: Wolfgang Schneider/Archiv
Weniger Felchen im Bodensee. Foto: Wolfgang Schneider/Archiv

2012 ist für die Berufsfischer am Bodensee-Obersee das schlechteste Fangjahr seit 1954 gewesen. Mit 554 Tonnen sei im Vergleich zum Vorjahr knapp ein Drittel weniger Fisch gefangen worden, teilte die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) am Mittwoch im bayerischen Wasserburg mit. Am deutlichsten wird der massive Ertragseinbruch bei Felchen, deren Fanggewicht insgesamt um fast die Hälfte auf 336 Tonnen fiel.

Gestiegene Fangmengen etwa bei Barsch, Aal, Hecht und Zander konnten das Defizit für die 138 Berufsfischer aber nicht ausgleichen. Auch die rund 13 000 Angelfischer erzielten mit insgesamt 57 Tonnen ein unterdurchschnittliches Ergebnis, wie die IBKF weiter mitteilte. «Es ist davon auszugehen, dass sich die Berufsfischerei auf deutlich niedrigere Erträge wird einstellen müssen.»

 

Als mögliche Gründe seien unter anderem der niedrige Nährstoffgehalt im See sowie die hohe Zahl an Kormoranen diskutiert worden, hieß es. Im vergangenen Jahr hielten den Angaben zufolge zeitweise bis zu 1800 der Vögel am Bodensee auf. Sie brauchten schätzungsweise 150 Tonnen Fisch im Jahr. «In dieser ertragsschwachen Zeit stellt der Kormoran durchaus eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Fischerei dar», betonten die Konferenzteilnehmer. (DPA/LSW)

 

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