
Stuttgart (dpa/lsw) - Kistenschleppen in der Villa Reitzenstein: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (65) und seine Frau Gerlinde packten am Freitag mit an, um das Büro des grünen Regierungschefs für voraussichtlich zwei Jahre in ein benachbartes Ausweichquartier umzuziehen. Die 1913 erbaute Villa Reitzenstein mit ihren eleganten Sälen und Salons hoch über dem Stuttgarter Talkessel muss bis 2015 saniert werden.
Am Montag hat Kretschmann dann seinen ersten Arbeitstag in einem deutlich kleineren Büro im angrenzenden Clay-Haus, das das Land vor etwa einem Jahr gekauft hatte.
Das Staatsministerium beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter - viele sind aber nicht in der Villa, sondern in Nachbargebäuden untergebracht. Insgesamt sollen Sanierung und Umzug rund 30 Millionen Euro kosten. Darin enthalten ist ein neuer, teils unterirdischer Erweiterungsbau, in dem auch ein Kantine und ein Besucherzentrum entstehen. Der Erweiterungsbau soll zugleich alle wesentlichen Gebäude auf dem Gelände miteinander verbinden.
Während der Sanierungsarbeiten muss auch das Kabinett auf die Villa verzichten: Es tagt dann im Neuen Schloss in der Innenstadt. Der bislang für die Öffentlichkeit geschlossene Park an der Villa in Halbhöhenlage soll vom Sommer an zu bestimmten Zeitpunkten auch Besuchern zugänglich gemacht werden. Dafür hatte sich Kretschmann wiederholt ausgesprochen, Sicherheitsgründe sprachen aber dagegen, die Parklandschaft komplett zu öffnen. (DPA/LSW)
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