Weniger für mehr: Spielberg sieht «Implosion» des Kinos

Steven Spielberg prognostiziert dem internationalen Kino keine rosa-roten Zeiten. Foto: Guillaume Horcajuelo
Steven Spielberg prognostiziert dem internationalen Kino keine rosa-roten Zeiten. Foto: Guillaume Horcajuelo

Steven Spielberg und George Lucas, zwei der erfolgreichsten Filmemacher Hollywoods, sehen düstere Zeiten für das Kino kommen. Spielberg («E.T.», «Lincoln») warnte bei einer Veranstaltung in New York laut «Hollywood Reporter» vor einer «Implosion» der Filmindustrie. Lucas («Star Wars») befürchtet, dass künftig deutlich weniger Filme in die Kinos kommen - für die dann mehr gezahlt werden müsse. Spielberg erwartet Preisunterschiede an den Kinokassen:

Für Knüller wie «Iron Man» könnten dann vielleicht 25 Dollar (knapp 19 Euro) fällig werden, während man bei «Lincoln» schon für sieben Dollar ins Kino komme. Der Film - von den Kritikern gefeiert, aber längst nicht so erfolgreich wie viele Actionfilme - sei «ganz knapp» daran vorbeigeschliddert, zum Fernsehfilm degradiert zu werden.

 

Die Unsicherheit in Hollywood werde immer größer. Selbst bekannte Künstler hätten Probleme, ihre Filme zu verwirklichen. Die Ideen mancher junger Filmemacher seien aber zu grenzwertig für Hollywood. «Die Gefahr ist, dass es da irgendwann zur Implosion kommt oder zum GAU. Eine Implosion, bei der drei, vier oder gar ein halbes Dutzend Filme trotz Megabudget eine Bruchlandung hinlegen. Das würde alles verändern.»

 

Lucas verwies auf hohe Nebenkosten vor allem für das Marketing. Dadurch müssten Filme für den Massenmarkt produziert werden, das Publikum für Nischenfilme werde ignoriert. Die Bezahlsender im Fernsehen seien da «viel abenteuerlustiger». Beide sagten, dass sie große Mühe hatten, ihre jüngsten Filme - «Red Tails» bei Lucas und «Lincoln» bei Spielberg - überhaupt in die Kinos zu bekommen. «Wir reden darüber, dass Steven Spielberg und George Lucas Probleme haben, ihre Filme ins Kino zu bringen», unterstrich Lucas. (DPA)

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