
Erstmals seit der Machtübernahme Kim Jong Uns Ende 2011 in Pjöngjang haben China und Nordkorea wieder Gespräch auf höherer Ebene aufgenommen. Der Leiter des politischen Büros der Volksarmee, Choe Ryong Hae, traf in Peking den Direktor der internationalen Abteilung des Zentralkomitees, Wang Jiarui, wie ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Mittwoch sagte. «China setzt sich für eine koreanische Halbinsel ohne Atomwaffen ein», sagte der Sprecher. Details zu den Diskussionen in Peking nannte er nicht. Choe, der auch Mitglied der mächtigen Verteidigungskommission ist, gilt als Vertrauter des jungen Machthabers.
Choe wurde im vergangenen Jahr in den Rang eines Vizemarschalls erhoben.
Die Beziehungen zwischen den beiden traditionell verbündeten Ländern hatten sich in den vergangenen Monaten angesichts der verschärften Spannungen im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm spürbar abgekühlt. China geriet immer stärker unter Druck, sich mehr von Pjöngjang zu distanzieren.
Zuletzt hatte die Bank of China ihre Zusammenarbeit mit der Außenhandelsbank Nordkoreas eingestellt. Die große Staatsbank war damit den Sanktionen der Vereinten Nationen gefolgt, die nach dem dritten Atomwaffentest Nordkoreas im Februar verhängt worden waren.
Nordkoreas Machthaber Kim setzte am Mittwoch den als Hardliner geltenden früheren Verteidigungsminister Kim Kyok Sik als neuen Generalstabschef der Streitkräfte ein. Der Schritt überraschte Beobachter in Südkorea. Eine offizielle Verlautbarung über die Ernennung hatte es nicht gegeben. Die Gründe für die jüngsten Personalentscheidungen des jungen Machthabers sind unbekannt. (dpa)
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