Südzucker-Aktien <SZU.ETR> haben am Freitag ihre Talfahrt vom Vortag fortgesetzt und sind auf ein Achtmonatstief gefallen. Die Anteilsscheine an Europas größtem Zuckerproduzenten litten weiter unter den Aussagen des Managements vom Vortag zum laufenden Geschäftsjahr, die nun von mehreren Analysten negativ kommentiert wurden. Barclays, Deutsche Bank und Kepler Cheuvreux etwa senkten ihre Kursziele. Als schwächster MDax-Wert <MDAX.ETR> sank das Südzucker-Papier am Vormittag um 5,36 Prozent auf 25,87 Euro. Am Vortag stand schon trotz eines Rekordgeschäftsjahres 2012/13 ein sattes Minus von annähernd sieben Prozent zu Buche.
Der Grund war laut Händlern, dass Südzucker nun pessimistischer in das neue Jahr blickt und mit seiner Ergebnisprognose für 2013/14 deutlich unter der Markterwartung gelegen hatte. Beim operativen Ergebnis rechnet das Management wegen sinkender Zuckerpreise, gestiegener Produktionskosten und verminderter Absatzmöglichkeiten mit einem Rückgang von 974 auf 825 Millionen Euro, wie am Donnerstag mitgeteilt. Analysten hatten im Schnitt bislang 904 Millionen Euro prognostiziert.
Analyst Liam Rowley von der britischen Investmentbank Barclays kommentierte, dass Südzucker mit dem Rückgang des Betriebsgewinns im vierten Geschäftsquartal einen Wendepunkt erreicht habe. Nach vier Jahren, in denen der operative Gewinn sich fast vervierfacht habe, sei das Wachstum nun negativ geworden. "Die Gewinne aus dem Zuckergeschäft dürften im Geschäftsjahr 2013/14 beständig sinken", schrieb er weiter. Dabei sieht er auch das Vertrauen der Investoren in die mittelfristige Stabilität der Zucker-Erträge wegen sinkender EU-Zuckerpreise schwinden. "Die anderen Sparten können das nicht ausgleichen." Rowley senkte daher sein Kursziel für die Aktie von 33,00 auf 27,50 Euro und ließ sein Votum auf "Underweight".
Analyst Harold Thompson von der Deutschen Bank senkte sein Kursziel von 31 auf 24 Euro, ließ die Einstufung aber auf "Hold". Der Zuckerhersteller habe im vergangenen Geschäftsjahr die besten Ergebnisse seiner Geschichte eingefahren, auch wenn der Betriebsgewinn (EBIT) des vierten Quartals um 15 Prozent unter seiner Prognose gelegen habe. Zum EBIT-Jahresziel für 2013/14 erinnerte er, dass Südzucker bereits im vergangenen Jahr 800 Millionen Euro prognostiziert hatte und dieses Ziel am Donnerstag auf 825 Millionen Euro angehoben habe. "Auch wenn die Dynamik der Zuckerpreise die Schätzung konservativ erscheinen lässt, lag die bisherige Konsensprognose gut über 900 Millionen Euro", begründete er das Minus. Die Marktschätzung dürfte im Schnitt um rund 10 Prozent fallen. (DPA-AFX)
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