
Das renommierte Stuttgarter Linden-Museum bereitet sich auf seine große Inka-Ausstellung vor - und hat dabei einen Überraschungserfolg verbucht. «Zwei bis drei» hübsche Ausstellungsstücke wollte Museumsdirektorin Inés de Castro in ihrem Depot finden. «Jetzt sind es etwa 80 Objekte», berichtete sie am Dienstag in Stuttgart. Mit Leihgaben ergänzt sollen sie ab Oktober in der laut Museum «ersten Ausstellung zu Inkas in Europa» gezeigt werden. «Die bisherigen Inka-Ausstellungen haben nicht Inka-Objekte gezeigt, sondern Vorläuferkulturen», betonte die Museumschefin.
Rund 1300 Quadratmeter räumt das Völkerkundemuseum für die Große Landesausstellung frei. Insgesamt rund 250 Relikte der legendären südamerikanischen Kultur sollen einen Bogen vom 11. Jahrhundert bis in die Kolonialzeit spannen. Die meisten Stücke stammen aus der imperialen Phase im 15. bis 16. Jahrhundert, in der das Inka-Reich von Peru über Kolumbien bis nach Chile expandierte.
Fachleute bereiten derzeit mehrere Stuttgarter Exponate auf die Schau vor. Neben einer Goldfigur zählen dazu Gefäße, eine große Tasche und Teile zweier Federhemden. Diese «Uncu» galten als Luxusgüter. Obwohl sie nur noch in Teilen erhalten sind und Löcher haben, kann man typische Inka-Motive wie Vögel und Pumas noch gut erkennen.
Die meisten Fundstücke stammen laut Kuratorin Doris Kurella ursprünglich aus Gräbern und zeigen einen deutlichen Verfall. Sie werden für die Schau auf dunklen Platten befestigt, damit sie selbst so wenig wie möglich bewegt werden müssen. Denn jedes Staubkorn, das von ihnen abfalle, bedeute Verlust, sagte Kurella. Die Ausstellung «Inka - Könige der Anden» soll vom 12. Oktober 2013 bis 16. März 2014 zu sehen sein. (DPA/LSW)
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