(neu: Schlusskurse sowie Kommentar von JPMorgan)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Merck <MRK.ETR> haben am Dienstag nur zeitweise sehr kräftig vom Quartalsausweis des Pharma- und Chemieunternehmens profitiert. Nachdem sie zu Handelsstart bei 127,50 Euro auf ein Rekordhoch gestiegen waren, setzten Gewinnmitnahmen ein. Bis Handelsschluss büßten die Titel 2,20 Prozent auf 119,95 Euro ein, während der Dax <DAX.ETR> um 0,72 Prozent auf 8.339,11 Punkte vorrückte. Nach einem kräftigen Gewinnsprung im ersten Quartal blicken die Darmstädter zuversichtlicher in die Zukunft.
"Wir sind mit Schwung und profitabel in das Jahr 2013 gestartet", sagte Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley und will die für 2014 gesteckten Ziele nun bereits im laufenden Geschäftsjahr und damit ein Jahr früher als erwartet erreichen.
NEUES ZIEL AM OBEREN ENDE DER KONSENSERWARTUNG
Analystin Marietta Miemietz von Equinet, die das Papier mit "Hold" und einem Kursziel von 113,00 Euro eingestuft hat, hob hervor, dass das neue Konzernziel für 2013 am oberen Ende der Konsenserwartung liege. Kurzfristig dürfte daher die Stimmung für die Aktie ihrer Einschätzung nach positiv bleiben.
Seit der signifikanten Neueinschätzung der Aktie im vergangenen Jahr, die unter anderem angetrieben worden sei durch die kontinuierliche Stärke im Bereich Performance Materials, bleibe sie nun bei ihrer neutralen Einschätzung. Nach dem Geschäftsbericht für das erste Quartal rechnet Mietmietz allerdings erst einmal mit einer "Pause" für den Aktienkurs, während das Management strukturelle Themen wie etwa die Verjüngung der Pipeline in Angriff nehme.
COMMERZBANK BLEIBT BEIM URTEIL 'REDUCE'
Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank blieb teilweise kritisch und hob hervor, dass Merck seine Prognose für den Umsatz verfehlt habe. Die Markterwartung hingegen sei erfüllt worden. Insgesamt habe der Pharma- und Chemiekonzern allerdings dank der Sparte Performance Materials starke Margen erwirtschaftet. Er blieb bei seinem Anlageurteil "Reduce" für die Aktie mit einem Kursziel von 100,00 Euro.
Von einem "starken" Quartalsergebnis, das vor allem vom Flüssigkristallgeschäft profitiert habe, sprach Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan. Dass Merck seine für 2014 gesteckten Ziele nun schon 2013 erreichen wolle, werde allerdings bereits vom Konsens erwartet. Sonderliche Änderungen an dieser Schätzung seien daher nicht zu erwarten. Er selbst beließ das Papier auf "Neutral." (DPA-AFX)
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